... zurück in Deutschland ... und ...

03-17-2020

Nun sind wir zurück in Deutschland, gewöhnen uns vor Ort ganz langsam an die neue (Corona-) Situation - und lassen die Eindrücke der vergangenen Monate nachwirken ... - da gibt es noch viel "aufzuarbeiten" und ... nun die Zeit dazu ... !!! In Essen erstmal - und hoffentlich bald auch wieder in Berlin und andernorts...


aktuell: Rheinische Post vom 16. März 2020


Essen und das Ruhrgebiet am 16. März 2020 um 10 Uhr - von oben sieht die Welt doch ganz in Ordnung aus ... !!!


Thailand und ...

03-13-2020

Wir sind - nach unserem "kurzen und heftigen" Aufenthalt in Sydney und Melbourne - jetzt in Thailand angekommen... wohl behalten und gesund...!!! Eigentlich sollte Bangkok nur ein Zwischen-Stopp auf dem Weg nach Seoul sein, ...

Von hier aus werden wir allerdings aufgrund der aktuellen Entwicklungen rund um den Corona-Virus unsere Reise nach Südostasien nicht weiter fortsetzen, sondern nach Deutschland zurückkehren. Wir bedauern den Abbruch unserer Reise sehr! Und wenn wir uns vor Augen halten, dass Süd-Korea einmal unser Hauptziel war und der Höhepunkt unserer Reise werden sollte, sind wir auch sehr enttäuscht. Um so stärker wirken jetzt aber die Begegnungen und Erlebnisse unserer bisherigen Reise ("Welt-Tour in Sachen Diktatur-Erfahrung und Demokratie-Erziehung") nach, über die wir gerne in unserem Blog berichtet haben und in Kürze noch ausführlicher persönlich berichten werden.

Bevor wir uns nun in den nächsten Flieger schwingen, verbringen wir noch einige erholsame Tage bei Freunden südlich von Hua Hin... Die Lage hier ist noch entspannt - und wir hoffen, dass es in Deutschland nicht noch dramatischer wird...!!!





...und nochwas zum Nachlesen - bevor wir in Deutschland sind...:





Australien - Melbourne

03-11-2020

Melbourne empfängt uns mit Wind, niedrigen Temperaturen und Regen. Das soll die kommenden Tage auch so bleiben... Dennoch hat die Stadt so viele schöne Seiten, die wir genießen können. Viele Geschäfte, Restaurants und kleine Cafes laden zum Aufenthalt ein. Und auch Sehenswürdigkeiten gibt es zahlreiche. Eine, die uns besonders begeistert hat, war die State Library of Victoria. In den Räumlichkeiten dieser Bibliothek haben wir inspirierende Stunden verbracht. Peter hat sich hier auf seinen Vortrag an der Melbourne University und der Monash University vorbereitet. Diese Veranstaltung war erfreulich gut besucht und traf auf diskussionsfreudige Teilnehmer/innen, führte zu einem angeregten Austausch und wurde durch eine gesellige Runde in der Watson's Wine Bar abgeschlossen. Für uns selbst war der Austausch auch deshalb so gewinnbringend, weil wir kenntnisreiche und freundliche Menschen kennengelernt und durch sie auch viel über Australien, seine Menschen und seine Geschichte erfahren haben.




Die beiden Aufenthalte an der Deutschen Schule Melbourne waren für die "Kleinen" vorgesehen. Die Kleinen waren im Alter von 12 bis 16 Jahren. Diese Kleinen haben sich aber als "Große" erwiesen, denn sie waren sehr aufmerksam, informiert und haben wirklich interessante Fragen gestellt.



Wir verlassen Melbourne mit gemischten Gefühlen, weil der Coronavirus weiter um sich greift und nun unsere gesamte weitere Reiseplanung infrage stellt. Unsere Reise soll ja noch über Thailand und Südkorea und Japan gehen... wir werden sehen und berichten - und erstmal in Ruhe einen guten Kaffee trinken... zumal es gerade nicht regnet...!!!




Australien - Sydney

03-05-2020


Die Buschbrände sind mehr oder weniger vorüber.
Der lang herbei gesehnte Regen hat geholfen.
Die Temperaturen sind auf ein erträgliches Maß gesunken.
Australien und Sydney empfangen uns mit einer frischen Brise.

Einer unserer ersten Wege führt uns zum Hafen und zum Sydney Opera House,
dem wohl bekanntesten Wahrzeichen und Weltkulturerbe Australiens.
Wir erleben einer brilliante Aufführung von Gounods "Faust".


Das zweite Muss unseres Aufenthaltes ist das Tennisspielen im Sydney Gay Tennis Club im Moore Park - Peters "Heimatverein".


Seinen großen Aufschlag hat Peter aber mit seinen Vorträgen an der German International School und an der University of Sydney. Diese beiden Orte haben für ihn eine ganz besondere Bedeutung. Hier hat er im Jahre 2012 zum ersten Mal mal an einer deutschen Auslandsschule und an einer ausländischen Universität vorgetragen. Hier entschloss er sich, seine Tanzschule zu verkaufen und sich der Wissenschaft und seiner Familiegeschichte zu widmen. Seinerzeit ist er als Zeitzeuge gekommen, heute verlässt er Sydney als Historiker, dessen Vorträge auch hier auf Interesse und Resonanz treffen.

"Deutsche Schule Terry Hills"

"Sydney University"

Die Zeit in Sydney mit seinem "easy going" vergeht viel zu schnell. Neben den offiziellen Terminen frischen wir alte Freundschaften auf und lassen es uns gut gehen. Einigen in Deutschland wird vielleicht noch die Tanzkollegin und langjährige Freundin von Peter, Julie Tremp, in guter Erinnerung sein.

"Julie Tremp"

Wir hatten Glück, dass unser Aufenthalt in die Zeit des Mardi Gras, des größten schwulen Karenvals der Welt, fiel und wir dieses wunderschöne Straßenfest erleben durften, das auch ein politisches Statement für Vielfalt und gegen Ausgrenzung darstellt. Auch die größten Führer dieser Welt bekamen ihr Fett ab. Anders als beispielsweise in Chile, hat die Polizei hier ein gutes Image bei den Leuten und spielt im Festzug kräftig mit.


Trotz Coronovirus fand der Mardi Gras statt und schien bei aller friedlichen und ausgelassenen Freude abwesend. Doch in jedem Gespräch, dass wir führten kamen wir auf dieses Thema. Alles nur Hysterie?! Und müssen wir uns nicht noch viel mehr Sorgen machen über die Vorgänge in der  Türkei...!?

Bevor es weiter nach Melbourne geht, trifft sich Peter noch mit Andrew Beattie, dessen Doktorarbeit "Playing Politics with History" ihn zum Studium inspirierte und ein wertvoller Begleiter während seiner beiden Studiengänge war. In diesem Gespräch bekommt Peter wichtige Hinweise zur weiteren Arbeit an seiner Dissertation.

"Dr. Andrew Beattie"


In Deutschland kennen viel zu wenige Menschen das Buch "Stasiland" der australischen Autorin Dr. Anna Funder. In vielen australischen Schulen gehört es dagegen zur Pflichtlektüre. So wundert es nicht, dass einige australische Schüler/innen teilweise versierter mit Fakten und Personen zur DDR-Geschichte umgehen als deutsche Schüler/innen. Nach dreißig Jahren hat das Buch nun eine Neuauflage erfahren und Anna Funder bringt ihre Perspektive erneut in die Diskussion ein. Das Treffen an der TU Sydney und der Austausch mit ihr waren in jeder Hinsicht anregend und motivierend für die weitere Arbeit, da sich die Interessen und Themen von ihr und Peter vielfältig kreuzen und ergänzen.


"Dr. Anna Funder"


Sicher gäbe es noch viel mehr zu unserem Aufenthalt in Sydney zu berichten, aber wir müssen weiter... jetzt erstmal nach Melbourne...!!!


Neuseeland - Christchurch Wellington Auckland

02-24-2020

Mit "Christchurch und Akaroa" haben wir den südlichsten und weitest entfernten Ort unserer Reise erreicht. Nachdem wir in Akaroa ein Stück vom "savoir vivre" und "wie Gott in Frankreich" erlebt haben, hat uns Christchurch daran erinnert, dass Naturgewalten (Erdbeben) das Leben und die Natur im wahrsten Sinne des Wortes ganz schön durcheinander bringen können. Dann braucht es viel Zeit, die Schäden wieder zu beseitigen. Die Kathedrale von Christchurch - das Symbol der letzten großen Erdbeben 2010/11/16 - soll ab Ostern 2020 wieder aufgebaut werden. Aber auch durch menschliche Gewalt (Anschlag auf die Moscheen im März 2019) ist Christchurch aufgefallen und arbeitet daran, diesen Teil seiner Stadtgeschichte, der nicht nur Neuseeland, sondern die ganze Welt erschrocken hat, aufzuarbeiten. Hier, wie an anderen Orten in Neuseeland, wird aber auch an die Greuel des 20. Jahrhunderts erinnert, besonders auffällig sind dabei die teilweise monumentalen Erinnerungsdenkmäler an den ersten Weltkrieg.



Wellington, die Hauptstadt Neuseelands, haben wir auf unserer Hinreise nur kurz erlebt. Auf unserer Rückreise in den Norden hat uns diese Stadt dann länger mit viel Sonnenschein und gelassener Lebendigkeit empfangen - und durch Unterstützung des Goethe-Instituts mit vielen Menschen in fruchtbaren Kontakt gebracht.


Unser Aufenthalt in Neuseeland ist ja nun länger geworden als geplant, weil unsere Reiseplanung durch den Coronavirus doch deutlich beeinträchtigt wurde (und immer noch wird). Aber das hat(te) eben auch seine guten Seiten...

Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass wir in Neuseeland die Zeit durch zusätzliche Veranstaltungen gut nutzen konnten, z.B. nicht nur beim Goethe-Institut in Wellington, sondern auch bei der Goethe-Gesellschaft in Auckland und bei diversen öffentlichen und privaten Schulen sowie der University of Auckland.

Alle Veranstaltungen waren (überraschend) gut besucht, sind auf breites Interesse gestoßen und haben zu interessanten Diskussionen geführt. Deutschland mit seiner Kultur, die deutsch-deutsche Geschichte und die aktuellen Entwicklungen in Deutschland bzw. Europa sowie die Themen "Diktatur und Demokratie" finden also auch in diesem entlegenen Teil der Erde große Aufmerksamkeit. Durch Vermittlung von Judith Geare und Astrid Lindberg (Goethe-Institut bzw. Goethe-Society) haben wir "witzigerweise" auch einen neuseeländischen Filmemacher kennengelernt, der einen bewegenden Film über den Mauerfall gedreht hat und seinerzeit (in der Nacht des 9. November 1989) die ersten Passanten am Checkpoint Charly interviewt hat... Ein Neuseeländer als "An accidental Berliner"...!!! Den Film werden wir bestimmt auch mal im F19 zeigen - lohnt sich...!!!

Wir haben bei dieser Gelegenheit zudem erfahren, wie intensiv, förderlich und nachhaltig der (Schüler-) Austausch zwischen Deutschland und Neuseeland ist. Das zeigt sich auch an der schönen Begegnung mit einem Austauschschüler aus Dinslaken (!), der die Veranstaltung an der University of Auckland besuchte - und... ein ehemaliger Schüler der Tanzschule(n) Keup war...!!!


Wir werden von Neuseeland aus nach Australien und dann weiter nach Südostasien reisen. Durch den Coronavirus sind die dortigen Veranstaltungen entweder ausgefallen oder verschoben worden. So müssen wir ganz flexibel auf die neue (Termin-) Situation reagieren und uns den Verhältnissen anpassen.
Wir sind insgesamt dennoch ganz zuversichtlich, dass wir an den vorgesehen Stationen gute Veranstaltungen und Begegnungen haben werden. Zu den Stationen zählen Australien, Thailand, Korea und Japan, ggf. auch Nepal. Lediglich Hongkong und Taiwan werden wir wohl definitiv nicht ansteuern können.

Auf unserer bisherigen Reise haben wir viele Länder bereist, in denen die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse äußerst prekär, instabil und gefährdet sind.
In Neuseeland genießen wir seit langem wieder ein Land mit stabilen Verhältnissen. Manchmal erscheint uns dieses Land mit seinen freundlichen Menschen, seiner intakten Infrastruktur und seiner beeindruckenden Natur wie ein Paradies, obwohl auch hier, wenn man genauer hinschaut, Armut und Ungerechtigkeit sowie Kriminalität anzutreffen sind.
Steigende Mieten und hohe Bildungskosten machen den Menschen hier erhebliche Probleme. Die Ureinwohner Neuseelands, die Maori, sind in Neuseeland zwar rechtlich gleichgestellt, allerdings ist ihre soziale Lage schwierig und von vielen Benachteiligungen gekennzeichnet.


Neuseeland ist auch ein Land mit einer hohen Einwanderungsrate, geht damit aber sehr offen um und hält an seiner Willkommenskultur fest. So kann das Verhältnis der unterschiedlichen Nationalitäten, die hier zusammen leben, als verhältnismäßig entspannt bezeichnet werden. Auffällig ist dabei die hohe Präsenz chinesischer Einwanderer, die sich im Stadtbild und in der Geschäftswelt deutlich abzeichnet. Diese Erfahrung haben wir schon in Südamerika gemacht und deutet aus unserer Sicht - zumindest zum Teil - auf eine durchaus als strategisch angelegte und bewusst gesteuerte Entwicklung hin.


So wie in Deutschland, ist allerdings auch hier in Neuseeland (in unseren Veranstaltungen und Begegnungen) immer wieder eine Haltung anzutreffen, die die im Durchschnitt guten politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse als selbstverständlich ansehen. Freiheit und Wohlstand sind aus unserer Sicht allerdings keine Selbstläufer, wie wir nicht zuletzt in Südamerika gelernt haben. Für beides muss gearbeitet und gekämpft werden. Beides muss immer wieder neu erstritten werden. Das gilt auch für Deutschland!

Und hier sind wir an einem Punkt, der uns besonders wichtig ist. Wir sehen in Deutschland und in anderen Ländern die demokratischen Verhältnisse gefährdet. Wenn antidemokratische, nationalistische und sogar rassistische Haltungen immer lauter werden, erschreckt uns das in besonderem Maße. Uns erschreckt auch, dass immer wieder in den Diskussionen, die wir führen, darüber gesprochen wird, dass autoritäre Systeme für Menschen Vorteile bringen (würden), die eine Demokratie nicht in der Lage ist zu bieten. Und immer wieder wird dabei China als Beispiel genannt und sogar als ganz normales kapitalistisches Land bezeichnet und nicht als Diktatur wahrgenommen.
Solche oder ähnliche Haltungen ermöglichten es politischen und sozialen Strömungen eine Stimmung zu erzeugen bzw. darauf aufzubauen, die Menschen- und Freiheitsrechte einschränken (wollen). Gegen diese Strömungen kämpfen wir mit unserer Arbeit der Aufklärung über Diktatur und Demokratie... hier im Ausland an deutschen Auslandsschulen und an Universitäten o.ä. sowie bald auch wieder an der "Heimatfront" in Deutschland!

Wir haben in Neuseeland nicht nur professionelle Kontakte gemacht, sondern warmherzige, interessierte und engagierte Menschen kennengelernt... und Freunde gefunden, von denen wir viel gelernt haben und mit denen wir uns verbunden fühlen...

Das hat uns den Abschied sehr schwer gemacht ... !!!

Aber jetzt wartet Australien auf uns - und damit die "alte Heimatstadt" von Peter: SYDNEY...




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